Mit großer Besorgnis im In- und Ausland verfolgen auch unsere Bürger den Angriff seitens der „Euroretter“ auf Sparvermögen im Rahmen der sogenannten Zwangsabgabe auf Zypern – Konten. Keiner wollte es so richtig glauben, aber nun ist es so weit – die schwarzen Schatten der verfehlten Europa Politik, zumal es erst der Anfang ist, nehmen weitere unerfreuliche Konturen an, und eine sich zuspitzende Verunsicherung macht sich nicht nur in Zypern, Spanien, Italien, Portugal, England oder Deutschland breit.
Die EU – Finanzminister haben lange darüber verhandelt, wie den Banken in Zypern zu helfen ist oder besser gesagt, wie diese vor einer drohenden Insolvenz zu retten sind. Schenken wir der Nachrichtenagentur DPA Glauben, kam es bei den Verhandlungen zu dramatischen Szenen. Mindestens drei Mal hat die zyprische Delegation mit Abreise gedroht. Doch am Ende knickten sie ein, weil die „Euroretter“ sie vor eine brutale Wahl stellten: Entweder sie stimmen dem Plan zur Zwangsabgabe zu, den zyprischen Bankkunden einen Soll abzuknöpfen – oder die Insel muß zu ihrer alten Währung zurückkehren, zum Zypern Pfund. Wenn man so will, ohne Zwangsabgabe kein Rettungspaket der Euro-Zone.
So sollen Guthaben von über 100.000 Euro bei der größten Geschäftsbank Zyperns, der Bank of Cyprus, mit einer einmaligen Abgabe von bis zu 40 Prozent belastet werden. Rund 19.000 Kunden dieser Bank sind betroffen. Sie halten „unversicherte“ Einlagen von rund 8 Milliarden Euro. Unversicherte Einlagen bei der Laiki Bank in Höhe von 3,2 Milliarden Euro dürften nach Schätzung aus Regierungskreisen fast vollständig der Zwangsabgabe zum Opfer fallen.
So kann nicht übersehen werden, daß auch im zyprischen Parlament der Widerstand gegen die geplante Zwangsabgabe auf Bankguthaben wächst, was nur verständlich ist.
Nur so viel sei gesagt, daß im familiären Umfeld von Staatspräsident Nikos Anastasiades privates Vermögen von mehr als 21 Millionen Euro vor Einigung auf eine Zwangsabgabe in Zypern in Sicherheit gebracht worden ist, was allerdings noch einer erweiterten, gründlichen Überprüfung bedarf.
Es ist durch die Bestätigung der EZB im März 2013 nun kein Geheimnis mehr, daß die Bankguthaben in Europa nicht mehr als sicher betrachtet werden können. So äußerte sich der niederländische EZB – Mann Klaas Knot – EZB Mitglied und Notenbank-Präsident seines Landes, was der niederländische Euro-Gruppenführer Jereon Dijsselbloem Ende März 2013 verkündet hat, daß die Enteignung von privaten Bank-Guthaben künftig ein Teil der „europäischen Liquidierungs-Politik“ sein wird. Der einfache Sparer sollte sich nun gut überlegen, wie viel Geld er auf welcher Bank belassen will. Die Restrukturierung der europäischen Banken wird nach dem Vorbild Zyperns erfolgen. Das heißt also, daß die Zentralbanken nun das Kommando bei der Neuordnung des europäischen Banken-Systems übernommen haben.
Alle Bank-Guthaben werden, falls notwendig, zur Rettung der Banken enteignet. Dijesseibloem hatte gesagt, der Zypern-Deal sei eine Blaupause für Europa, was er kurze Zeit später wieder zurücknahm.
Nun hat Knot für Klarheit gesorgt, wie die Zeitung Het Financieele Dagblad berichtete: „Es gibt an den Aussagen von Dijesselbloem nichts auszusetzen. Der Inhalt seiner Bemerkungen bezieht sich auf einen Weg, der schon länger in Europa diskutiert wird. Dieser Weg wird Teil des Prozesses sein, wie in Europa Banken liquidiert oder gesundgeschrumpft werden. Die Aussage des Niederländers ist definitiv kein Missverständnis“ (die EZB spricht endlich Klartext). Damit trägt Klot die neue Doktrin der EZB offiziell vor: Zypern ist die Blaupause geworden. Die vielbeschworene Einlagen-Sicherung ist das Papier nicht wert, auf dem sie gedruckt ist.
Das bedeutet konkret: Der einfache Bank-Kunde kann sich in der gesamten Euro-Zone nicht mehr in Sicherheit wiegen, wenn er sein Geld auf die Bank bringt. Für Anleger, Inhaber von Sparbüchern und Unternehmen bedeutet die Ankündigung von Knot eine Aufforderung zur sofortigen Neu-Orientierung. Denn wenn es seit Zypern noch Zweifel gegeben haben sollte, daß die Bank-Einlagen nicht mehr sicher sind, mit Knots trockener Erklärung ist es amtlich.
Die kalte Entschlossenheit der EZB, nun auf Kosten der Bank-Kunden aufzuräumen, macht jedenfalls deutlich: Das Geld, das man sich erarbeitet hat, und das man zum Beispiel im Rahmen seiner Vorsorge oder für den Betrieb eines Unternehmens braucht, gehört überall hin – bloß nicht auf die Bank.
Die Frage sei erlaubt – was passiert mit den Spareinlagen bei klassischen Versicherungsprodukten, Bausparguthaben und festverzinslichen Geldanlagen der Versicherungen. Eine teilweise Enteignung auch von solchen Guthaben (und das wären Milliarden) würde den Banken, den Volkswirtschaften gut tun, den Einzelnen aber in eine noch größere Altersarmut stürzen.
Eine derartige Entwicklung, die in absehbarer Zeit real für jeden einzelnen von uns dramatische Auswirkungen haben kann, gilt es mit Notwendigkeit eine zeitgemäße goldrichtige Entscheidung zu treffen – eine Entwicklung, die wir begrüßen und unterstützen können. Als zeitgemäße Alternativen – um sein sauer verdientes Geld und angehäuftes Vermögen krisenfester zu machen – rücken Sachwert-Anlagen in den Mittelpunkt unserer näheren Betrachtung, insbesondere Edelmetalle wie Gold und Silber.
Bereits vor ca. zwei Jahren ist Frau Merkel ein ähnliches Statement „herausgerutscht“. Dabei hat sie unter anderem gesagt, daß nicht nur Bar-Vermögen, sondern auch Grund-Vermögen bei einer Währungs-Reform mit „drankommt“. Sicher dürfte sein, daß alles auf eine Währungs-Reform hin steuert – ein dazugehöriger Plan B oder C ist mit großer Sicherheit in Arbeit oder bereits abgeschlossen.
Es ist bereits abzusehen, daß bei einem Auseinanderfallen der EU – den exakten Zeitpunkt kann keiner so richtig vorhersagen – die deutschen Steuerzahler die Zeche zu bezahlen haben. An der Stelle sei bemerkt, daß Herr Schäuble in seiner immunen Rolle als Gouverneur des ESM bereits 10 Mrd. zur „Rettung Zyperns“ angewiesen hat, für die wir haften.
All die Verbindlichkeiten aus den Euro-Rettungsschirmen, die Deutschland eingegangen ist, werden dann fällig. Das wird ein furchtbarer Schock für uns alle und wird ganz Deutschland erschüttern.
Die deutschen Steuerzahler sollten insbesondere von Frau Merkel und ihrer Geschäftsführung mit Nachdruck fordern, daß sie endlich offenlegt, in welch eine riskante Lage sie Deutschland und damit das deutsche Volk durch die Euro-Rettung gebracht hat.
Veröffentlicht am Freitag, 19. April 2013