01.03.2013 · 19:15 Uhr
US-Präsident Barack Obama und der russische Präsident Dimitri Medwedew im Kreml in Moskau (Bild: AP)

Zweierlei Maß?

Die Berichterstattung über Russland und die USA

Von Walter van Rossum

2012 war ein Jahr mit Präsidentschaftswahlen in zwei weltpolitisch bedeutenden Staaten - Russland im März, die USA im November. Wie wird über die Kandidaten vor dem Hintergrund der politischen Verhältnisse vor Ort in deutschen Medien berichtet?

Über Wladimir Putin zum Beispiel macht man sich gern als "lupenreinen Demokraten" lustig, behandelt Russland als Ort diktatorischer Barbarei.

Die Ruchlosigkeit US-amerikanischer Präsidentschaftskandidaten hingegen kommt hier meist nur in fiktiven Hollywood-Filmen vor. Bilden also deutsche Medien Politik und ihre höchsten Repräsentanten, diese Antagonisten des Kalten Krieges, heute tatsächlich so unabhängig und distanziert ab, wie sie vorgeben?

Gibt es ideologische Rücksichten auf den westlichen Verbündeten?

Ist der Skandal um Pussy Riot tatsächlich so viel kritikwürdiger als Guantanamo, die Waffenlieferungen an Syrien verwerflicher als die an Saudi-Arabien?

Der Autor hat sich Berichte und Kommentare des vergangenen Jahres noch einmal genauer angesehen.

Und hier zum Anhören!

Deutschlandfunk 2013 / 01.03.2013 · 19:15 Uhr