(griech.) Volksherrschaft, bezeichnet sowohl eine Staatsform als eine politische Partei und Parteirichtung, wie denn auch die Ausdrücke D e m o k r a t (Angehöriger der D.) und

d e m o k r a t i s c h (die D. betreffend, auf die D. bezüglich) in dieser zweifachen Bedeutung gebraucht werden.

Das Wesen der demokratischen Staatsbeherrschungsform besteht darin, daß die Staatsgewalt verfassungsmäßig der Gesamtheit der Staatsangehörigen zusteht. Die D. als Staatsform findet sich zuerst in Griechenland, wo sie die Herrschaft des Demos d.h. die den freien Vollbürgern zustehende Staats- und Regierungsgewalt, bedeutet. Was die D. als Staatsform anbetrifft, so ist die Dreiteilung der Staatsbeherrschungsform in Monarchie, D. und Aristokratie auf Aristoteles zurückzuführen.

Jene Dreiteilung wird von vielen dadurch beseitigt, daß sie die Staatsverfassungsformen auf nur zwei Kategorien zurückführen, je nachdem sich die Staatsgewalt in der Hand eines Einzelnen oder einer Mehrheit von Personen befindet.

 In der demokratischen Republik besteht vollständige Gleichheit und Gleichberechtigung aller Staatsangehörigen, deren Gesamtheit die regierende Macht im Staat darstellt, welcher die Einzelnen als solche unterworfen sind. Die D. insbesondere ist entweder eine

u n m i t t e l b a r e  auch  a u t o k r a t i s c h e  genannt,  oder eine  m i t t e l b a r e 

r e p r ä s e n t a t i v e.  In jener regiert das Volk nicht bloß durch die Männer freier Wahl, sondern es übt die wichtigen Rechte der staatlichen Machtvollkommenheit unmittelbar selbst aus, während in dieser das Volk nur indirekt durch die von ihnen gewählten Vertreter herrscht. Dabei liegt es aber in der Natur der Sache, daß die unmittelbare D. nur in einem kleinen Staatsgebiet möglich ist, wie sich denn dieselbe heutzutage nur noch in einigen kleinen Schweizer Kantonen findet.

Quelle:

Meyer´s Konversationslexikon 1890, vierte Auflage, vierter Band, Seite 666

 

Die Attische Demokratie erlangte ihre vollständige Ausprägung im 5. Jahrhundert v. Chr., im Zeitraum zwischen den Perserkriegen und dem Peloponnesischen Krieg. Das war zugleich die Zeit der größten Machtentfaltung Athens durch den attischen Seebund und einer darauf mitgegründeten glanzvollen kulturellen Entfaltung, als deren imponierendstes Zeugnis die Bauten auf der Akropolis überliefert sind.

Die Attische Demokratie ist eine frühe Vorläuferin einer auf das Prinzip der Volkssouveränität gegründeten politischen Ordnung. Mit ihr wurde ein Verfassungstypus entwickelt, der allen Bestrebungen zur Ausweitung direktdemokratischer Ansätze als Modell und geschichtliche Erfahrung dienen konnte und kann, im Positiven wie im Negativen.

Auch in der Epoche ihrer Vollendung bot die attische Demokratie allerdings nur einem Teil der Bevölkerung das Recht zur politischen Partizipation. Frauen, Sklaven und Metöken (ausländische Bewohner Attikas) waren davon ausgeschlossen. Registrierte Vollbürger waren andererseits auf allen politischen Entscheidungsebenen gefordert. Eine Gewaltenteilung im modernen Sinne existierte nicht.

Quelle: Wikipedia